Vom 20.-28. Nov. erlebte ich in Dubai eine sehr spezielle Zeit. Die UAE Hike&Fly Meisterschafen wurden zum ersten mal ausgetragen und beinhalteten 4 Wettkampftage. Die Organisation lud 24 internationale Athleten ein, darunter 5 Schweizer. Es war jeweils ein Besichtigungstag und danach ein Wettkampftag geplant. Untergebracht waren alle in einem Hotel, wo wir Frühstück und reichlich Abendessen bekamen. Unterwegs waren wir jeweils in Kleinbussen. Insgesamt war es verrückt, spannend aber doch auch anstrengend. Die Aufgaben waren nie ganz klar, es war ein “erarbeiten des Möglichen”. Auf der eine Seite von der Organisation (was darf man hier- inkl. Bewilligungen) und uns, was kann man sicher genug umsetzen. Weiter haben die Sozialen Medien viel Wirbel erzeugt. Diese Dynamik empfand ich als Belastung, welcher ich nicht gewachsen war, da der “negative Einfluss” auch von Vertrauenspersonen kam. Am Ende hatten wir 4 Durchgänge, leider 2 Unfälle (Spital, aber soweit gut) und viele unvergessliche Erinnerungen (Bilder folgen)! Das erste war, als wir nach dem Wettkampf am 1. Tag nochmals auf das Hotel fuhren (mit dem Lift in 30sek.!) und fast alle nochmals flogen. Der Wind war dann ideal, so das man schön soaren konnte. Zusammen mit Pädel nutzte ich die wohl einmalige Chance, um bis in die Nacht hinein zu fliegen! Weiter konnten wir im Hinterland bei Al Faya im Sand spielen wie kleine Kinder, am Felsband entlang fliegen und bis 800m über die Wüste aufsteigen- und auch hier, bis die Sonne unterging, bei 30°, einfach unglaublich!

Der Wettkampf: Am 1. Tag waren es 77 Stockwerte (ca. 300 Höhenmeter) vom Strand über s Treppenhaus auf das Adress Beach Hotel. Oben wurde auf einer extra errichteten Plattform gestartet und zum 2,5 km entfernten Checkpoint am Meer geflogen. Von dort ging es am Strand entlang zurück zum Start. (der Flug wurde nicht zum Rennen gewertet). Vor allem der Start war durch wechselhaften Wind nicht einfach. Es glückte allen und war wirklich einmalig. Einige hatten sogar das vergnügen, etwas an Höhe zu gewinnen und über das Dach zu gleiten! Gewonnen hat Thomas Friedrich (A) vor Tanguy R G (F) und Aaron Durogati (I) selber wurde ich 4 Sekunden dahinter 4.

Am 2. Tag waren wir nördlich Dubai in den Bergen. Über 800 Höhenmeter gelangten wir über die gute Strasse oder direkt zum Startplatz in der Steinwüste, von wo aus wir über einen Turnpoint zum Startpunkt runterflogen. Von dort ging es zu einem weiteren Checkpoint über rund 700 Höhenmeter, bevor ein Flug über 12km ins Ziel wartete. Taktisch spannend war, ob das zweite mal hoch gehen oder fliegen schneller ist! Selber entschied ich mich zum fliegen, was dann leider wegen schwacher und zyklischer Thermik ein paar wenig Minuten langsamer war. Aber, es war wohl unser spannendster Hike&Fly Wettkampf der Geschichte, da es knapper nicht hätte ausgehen können… Gewonnen hat wiederum Thomas Friedrich vor Aaron Durogati und Sepp Inniger – selber erreichte ich als 7. das Ziel.

Am 3. Tag flogen wir im Hinterland bei Al Faya an einem kleinen Felsriegel, der zur Wüste hinausragte und der Wind schöne Aufwinde erzeugten. Der Wettkampf war dann die Sanddune hochlaufen, starten und vollgas zick zack ein paar Turnpoints abfliegen mit einer kurzen Zwischenlandung. Die 38km konnten wir in ca. 1,5 abfliegen. Der Schnellflug liegt mir und auch taktisch ist alles aufgegangen, so das ich vor Antonie Girard (F) und Tanguy R G (F) gewinnen konnte.

Am 4. Tag flogen wir nochmals in Al Faya, da es in geplanten Gebiet zu viel Wind hatte. Der Task wurde mit Inputs der Athleten optimiert und war mit einer Zwischenlandung und 1km zurücklaufen gespickt. Während dem Rennen war ich im Höchstform, konnte als erster auf die Zielgerade aber dann war ich mir nicht sicher, was das beste ist. Die Zweifel liessen mich vor der Ziellinie abbiegen und nochmals fliegen = kein 2. Tagessieg, kein Gesamtsieg, keine 5000$ Preisgeld – hmmm, zu viel Stress. Es war nicht richtig und ich möchte mich bei meiner Konkurrenz, der Organisation, allen Helfern sowie meinen Partner entschuldigen! Ob ich nochmals herfahre? Hike&Fly, meine Faszination und Leidenschaft und auch der Sinn des Sportes als solches ist wo anders…