Was bisher geschah… Jan.- März
Es ist soweit, wir senden euch hier der erste Newletter 2021. Es dauert noch gute 4 Monate bis zum X-Alps, unsere Vorbereitungen laufen und wir freuen uns, diese mit euch zu teilen! Wir schätzen eure Unterstützung an unserem Projekt sehr und bemühen uns, euch monatlich zu schildern, was bei uns ging und wo wir weiterkommen konnten. Die Präsenz unserer Supporter wurde angepasst und wird laufend aktualisiert: https://chrigelmaurer.ch/supporter/
Aktuelles Januar
Bei dem vielen Pulverschnee denkt man vielleicht ans Skifahren und nicht ans Gleitschirmfliegen? Uns jeden Falls geht es genau gleich. Ich weiss, die Zeit der warmen Luft kommt noch- oder ist. schon diese Tage da 🙁
Im Oktober haben wir zur Freude über unsere Selektion zusammen 1000 Höhenmeter Hike&Fly gemacht. Dabei war auch die Planung um fit zu werden ein Thema. Wir beschlossen, jeden Monat 1000 Hm mehr zu machen, dies jeweils an einem gemeinsamen Trainingstag. Bei einem kleinen Schneesturm letzte Woche haben Thomas und ich dann geschaut, ob wir fit sind um 4000 Höhenmeter zu machen und zu genießen. Generell ist mein Training auf Kraft Aufbau sowie viele Grundlage Ausdauertrainingsstunden ausgelegt. Unter Portrait findet ihr den Link zu Strava, worin ihr meine Trainings analysieren könnt: https://chrigelmaurer.ch/portrait/ Zurzeit sind es ca. 2h Krafttraining und 15h Ausdauer pro Woche. Beim Skitouren, Joggen und Hike&Fly kommen ca. 60-80km und 6`000-11`000 Höhenmeter zusammen.Ja, das ist schon unsere Frage- bei all den jungen wilden Teilnehmern https://www.redbullxalps.com/athletes.html Können wir mit unserer Erfahrung mithalten. Immerhin, mit 38 Jahren bin ich genau im Durchschnitt Alter aller 32 Athleten…
Ausblick Februar
Leider wurden die geplanten Skitourenrennen Schwarzsee und Lenk abgesagt. Dies heisst für mich, an diesen Tagen trotzdem in etwas diese Aufgabe zu absolvieren! Wir haben unser Bild vom Niesen. Auch unser Aufbau soll auf einem guten Fundament stehen, daran arbeiten wir. Am 10.2. zum Beispiel machen wir den 5000 Höhenmeter Tag um zu sehen, wo wir an unsere Grenzen kommen. Wichtig bei der aktuellen Lage ist uns das Thema Mut, Zuversicht und Hoffnung. Wir werden sicher ein tolles Abenteuer erleben und trainieren zielbewusst, obschon wir flexibel bleiben wollen!
Suchst du noch ein Geschenk oder ein funktionelles T-shirt um auch beim Training für den Frühling gut ausgerüstet zu sein? Hier unsere Teamprodukte: https://chrigelmaurer.ch/shop/
Wir wünschen euch allen gute Gesundheit, die Entschlossenheit auf ein Ziel hin zu arbeiten und dazu die nötige Agilität um täglich aus den gegebenen Umständen das beste zu machen.
Der Februar ist für uns der Monat, der weder noch ist. Uns hilft unser Plan, jetzt sind wir fleissig und es geht voran. Wichtig für unsere Umsetzung war: Planen = Zeit im Kalender reservieren und abmachen!
Aktuelles Februar
Am 2. Feb. begann für mich das “lange wandern” Training – inkl. 10kg Rucksack. Bei kaltem Wetter absolvierte ich mit dem englischen Athleten Steve Bramfit, der in Interlaken wohnt, die Umrundung des Thunersees. Für die 49,5km benötigten wir 8 Std. Durch regelmässiges joggen ging es meinen Beinen gut, obschon mir wieder bewusst wurde, dass beim X-Alps das wandern auf der flachen Strasse das härteste sein wird, denn die Füsse brannten…
Eine Motivation war zudem, eine Challenge meiner Krankenversicherung Visana. (20% mehr Schritte als im Vormonat, also >374`000 mit einer App registrieren) am 21. Feb. wurde dies erreicht 🙂
5000 Höhenmeter und 3C
Weiter hatten wir am 10. Feb. unser “+1000 Höhenmeter” Trainingstag. Für die 5000hm gingen wir im Schneesturm 2 mal von Stechelberg auf das Schilthorn und dann noch 1 mal bis Mürren. Von der Nacht in den Tag gehen kenne wir zwar, dass empfehlen wir jedoch jedem von euch, dies wieder mal zu erleben! Unsere Eselsbrücke “3C” hat uns auch an diesem Tag geholfen: Challenge? Commitment (willst du wirklich 5000?!) Control, kann immer Pause/Tempo Bahn
Teamfahrzeug
Planmässig durfte ich unser Teamfahrzeug bei Space Camper abholen. Die Vorfreude, mit diesem ausgeklügelt eingerichtetem VW Bus unabhängig unterwegs zu sein steigt. Bei der Skitouren- Trainingswoche konnte ich schon mal bei Minus Tempereturen erleben, dass alles funktioniert!
Frische-Luft für das HOME-office
In der Vor-Corona Zeit war es für uns immer wieder spannend, bei Business-Vorträgen unsere Erfahrung aus Extrem-Situationen in der Luft für Herausforderungen im Büro zur inspiration und motivation zu zeigen.
Jetzt finden wir es ehrlich gesagt noch spannender: Wie können wir unserer Erfahrungen und auch unseren sportlichen Mindset für die ultra-Herausforderung Home-Office via Laptop in die Herzen und Köpfe unserer Zuschauer bringen?
Denn Gleitschirmfliegen heisst im VUCA souverän unterwegs sein. Online-Vorträge sind unsere neue Begeisterung, den Himmel und unsere 22 Jahre Erfahrung im Extremsport durch das Nadelöhr der 17 Zoll Bildschirme in die in das Doing von Führungskräften und Leistungsträger zu bringen. Sehen sie ein Ende vom Tunnel? Können sie sich noch auf ihre Stärken konzentrieren? Was haben sie als Team in den letzten 100 Tagen gelernt, um die nächsten 100 Tage erfolgreicher und schlauer zu meistern (lernen während dem Wettkampf?)
Und darum lesen wir (hauptsächlich Thomas 🙂 ) gerade dieses Buch zur Vorbereitung auf’s X-alps und die Zukunft. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-21044-1_8
Ausblick März
Schaffen wir 6000hm? Dieser Tag wäre am 3. März geplant. Unsere Erkenntnisse von 5000hm in 8 Std. Aufstieg waren, dass wir es wohl hinbekommen, jedoch der Trainingseffekt kontraproduktiv sein wird. Die Erholung von Körper braucht dann 3-4 Tage. Lieber also an 2 Tagen je 3000 Höhenmeter…
Ende März wäre dann das längste Skitouren-Teamrennen. Ob der Skimara stattfindet, sehen wir dann…
Was jetzt schon bekannt wurde sind diverse Turnpoint Partner für die X-Alps. Die genaue Route wird am 16. März auf https://www.redbullxalps.com/ bekannt- dann beginnt für uns die planung!
Seit knapp zwei Wochen hat das Warten ein Ende: Die X-Alps Route 2021 ist bekannt. Vieles ist neu und mit einer Länge von insgesamt 1’238 km erwartet uns eine echte Herausforderung. «Wie können wir diese Strecke in 12 Tagen absolvieren» war sinngemäss dann auch einer meiner ersten Gedanken nach der Bekanntgabe. Klar ist, pro Tag werden wir durchschnittlich 103 km zurücklegen müssen. Was mich dabei zuversichtlich stimmt: Die durchschnittlich in den vergangenen 12 Jahren zurückgelegte Tagesdistanz liegt bei 113 km. Auf alle Fälle gehen wir die Aufgabe mit viel Optimismus und voll motiviert an – der tolle Schnee, das herrliche Wetter und die nun auch wieder längeren Tage sind beste Voraussetzungen für gute Trainings. Und weil wir (wie du ja siehst) grosse Freunde der Statistik sind rechnen wir auch schon alle möglichen Details aus.
Wir versuchen aber auch aus anderen Sportarten zu lernen. Ist der Wendepunkt am Genfersee vergleichbar mit der „Luv-Boje“ bei einer Segel Regatta? Und ist es das erste mal das wir einen „Heimweg“ mit eher Rückenwind vor uns haben? Sollte man deswegen anders taktieren?
Strecke 2021
Für uns bedeutet die siebte Teilnahme eine Rückkehr zu unseren X-Alps Anfangszeiten. Wie vor der ersten Teilnahme 2009, fühlt sich mit der geänderten Streckenführung wieder vieles neu an. Aktuell erstellen wir eine Liste mit möglichen Schlüsselstellen, an welchen es wichtig sein wird, die richtigen Entscheidung zu treffen. Zudem freue ich mich sehr darüber, dass es inklusive Mont Blanc diverse Möglichkeiten geben wird, hochalpines Terrain zu überwinden. Kopfzerbrechen macht mir hingegen, dass es auch in diesem Jahr wieder einige Checkpoints im Tal geben wird, welche an einem guten Flugtag viel Zeit in Anspruch nehmen können. Hier wird taktisches Gespür wichtig sein.
Zudem: 2013 war ein Flug von Courmayeur nach Chamonix ganz knapp möglich (hier im Video:— ) – besteht diese Option auch in die umgekehrte Richtung? Eine Alternative wäre ansonsten eine Wanderung zur Durant Hütte, um dann am Morgen nach Süden zu gleiten. Auch wenn ich gerne wandere: Bei insgesamt 43’000 möglichen Höhenmetern bin ich froh, wenn ich den einen oder anderen Pass fliegend überwinden kann.
Welche Stelle findest Du an der diesjährigen Strecke am spannendsten?
Training im Schnee
Die ersten mehrstündigen Flüge bis 75 km, aber auch Wanderungen bis 57 km, inklusive Rucksack, sind gemacht. Neben dem Joggen dürfte in diesem Jahr auch dem Wandern mit Rucksack über längere Distanzen eine wichtige Bedeutung zukommen, um den Bewegungsapparat auf die anstehende Belastung vorzubereiten. Nun ist es das Ziel, wöchentlich ca. 30 – 40 km zu laufen und nochmals 40 – 50 km zu hiken. Nach fünf bis acht solcher Einheiten sollte dann die Hike & Fly Form für die ersten Rennen im Mai passen. Parallel zu den spezifischen Hike & Fly Trainings sind durch den schönen Neuschnee von Mitte März (oberhalb von 1’200 Metern über Meer um die 70cm) auch noch einmal ein paar Skitouren dazugekommen. So habe ich diesen Winter bis jetzt 100’000 Höhenmeter absolviert.
Schlüsselfaktoren
Bei einem grossen Projekt wie dem X-Alps können wir nicht alles präzise vorhersehen und planen. Entsprechend konzentrieren wir uns darum auf die Schlüsselfaktoren, auf die Dinge, die zwingend sind und wohl schlussendlich den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Dazu gehören die Schüsselstellen der Route, der Schirm, der mich hoffentlich über 70% der Strecke tragen wird, die Navigation sowie die Kommunikation mit dem Team. Schon jetzt perfektionieren wir im Training unsere “Boost-Box-Sessions” und wie wir gemeinsam gute Entscheide fällen, auch wenn wir nicht am selben Ort sind. Dabei sind unsere Rollen ganz verschieden: Während einer von uns das Rennen aus dem Home-Office beobachtet, hängt der Pilot oben mit kalten Fingern und einem 2,7 Zoll Bildschirm im Fahrtwind, während der Supporter ausgerüstet mit zwei Handys, einem Tablet und ein paar Papierkarten wiederum am Strassenrand weilt.
Bestimmt kennt ihr aus eurem Alltag vergleichbare Situationen. Wie werden bei Euch Entscheide gefällt, wenn ihr räumlich getrennt und nur online miteinander verbunden seid?
Ausblick April
Immer noch finden keine Wettkämpfe statt. Entsprechend nutzen wir unsere Zeit für intensive Trainings. So möchten wir am 20. und 21. April während zwei Tagen an unsere Grenzen gehen, um zu verstehen, was möglich ist. Im Vordergrund steht dabei, unser System mit Teamfahrzeug, Küche, Abläufe usw. in Gang zu bringen und genau zu kennen. Körperlich werden wir mit erhöhter Intensität darauf hinarbeiten, in Topform zu kommen. Schliesslich geht es flugtechnisch nochmals darum, täglich in die Luft zu kommen. So können wir uns noch besser mit dem Wetter und dem Zeitmanagement beschäftigen.
Noch kurz zur “März Challenge”. Eigentlich wollte ich ja versuchen, täglich und bei jedem Wetter im Minimum einen Flug zu machen. Leider waren die Tage um Mitte März jedoch so neblig und windig, dass ich einfach nicht fliegen konnte. Deshalb will ich es im April noch einmal versuchen. Wenn meine Flüge länger dauern, könnt ihr mir unter (Link) live folgen oder am Abend meinen Flug anschauen.